Dass in Österreich auch bei sensiblen Themen gerne klar deutsch gesprochen wird, statt wie hierzulande üblich in einer Mischung aus Empörung, Mitgefühl, Gutmenschentum und Stammtisch-Polterei herumzueiern, ist ja ein alter Hut. Wenn in Salzburg heute die berühmten Festspiele beginnen, fallen nämlich nicht nur Touristen und betuchte Festspielgäste in die Stadt an der Salza ein, sondern auch besonders viele Bettler. Bereits im Mai hat daher die 150 000-Einwohner-Stadt das Betteln in weiten Teilen der Altstadt, auf Märkten und Friedhöfen zu bestimmten Tageszeiten strikt verboten. Bis zu 180 Bettler täglich wurden bisher von der Stadtverwaltung gezählt und als zu viel für das Image als Kulturstadt empfunden. Touristen sollen nicht belästigt werden. Das Verbot ist nicht die erste Maßnahme. Zuvor gab es schon eine "Benimm-Broschüre" für Bettler. Zugleich wurden Brücken so umgebaut, dass niemand mehr darunter schlafen kann. Zur klaren Ansage - und das ist eben auch Österreich - gibt es ein Angebot an "Not-Reisende" aller Art: Die Stadt hat ein ganzjähriges Quartier für 50 Menschen eingerichtet, bietet medizinische Versorgung und Sozialarbeit. lau