Sonneberg - Die Empörung ist Walter Fischer noch heute anzumerken, als er den Männern erzählt, was sich am Gründonnerstag am Übergang zur Bushaltestelle oberhalb der Einmündung der Bert-Brecht-Straße auf die Friedrich-Ludwig-Jahn-Straße ereignete. Fischer, der fast gar nichts mehr erkennen kann, war mit seiner Blindenführhündin Jenny gegen 6.15 Uhr in seinem Wohnviertel unterwegs und schickte sich gerade an, an besagtem Übergang die Straße zu überqueren. Er stand an der Bordsteinkante, an der linken Hand seine unverzichtbare Helferin mit dem weithin erkennbaren Geschirr eines Blindenführhundes, in der rechten den Blindenstock. Diesen erhob er nun Richtung Straße, um kenntlich zu machen, dass er diese überqueren will. "Nun ist es so: Wenn Jenny ein Auto sieht, läuft sie nicht los. So weiß ich: Ich kann jetzt noch nicht rübergehen. Dieses Mal aber war alles ruhig. Jenny ging los und auch ich hatte schon den ersten Schritt auf die Straße getan. Da stoppte Jenny plötzlich und ich zum Glück auch. Wie aus dem Nichts war plötzlich ein Auto da, welches - einen Bogen um uns fahrend auswich und dann weiterfuhr - alles mit hoher Geschwindigkeit. Wäre ich nur einen Schritt weiter gewesen, hätte der Pkw uns beide voll erwischt - mich und meine Labrador-Hündin."